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Meerwasser-Entsalzungsanlagen

Alternativen in der Trinkwasserversorgung

Projektinitiative Neptun

In Zeiten zunehmender Wasserknappheit wird die Meerwasserentsalzung oft als Lösung zur Sicherung der Trinkwasserversorgung angeführt. Insbesondere in wasserarmen Regionen wie Nordafrika, den westafrikanischen Staaten sowie in Teilen Südeuropas, darunter Italien, Spanien und Portugal, gewinnt diese Technologie an Bedeutung. Doch die Nutzung von Entsalzungsanlagen birgt erhebliche ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen, die politische Entscheidungsträger berücksichtigen müssen. Trotz ihres Nutzens verursachen diese Anlagen erhebliche Schäden an der Umwelt und im Tierreich.

Umweltschäden durch Meerwasser-Entsalzungsanlagen

Die Rückführung von hochkonzentrierter Sole ins Meer erhöht den Salzgehalt des Wassers und senkt den Sauerstoffgehalt, was die marine Fauna und Flora stark beeinträchtigt. In Spanien wurden in der Region um die Entsalzungsanlage El Prat de Llobregat erhebliche Schäden an den dortigen Seegraswiesen festgestellt, die als wichtige Lebensräume für Fische und andere Meerestiere dienen

Zur Vorbehandlung des Meerwassers werden Chemikalien wie Chlor und Antiscalants eingesetzt. Diese Chemikalien können ins Meer gelangen und toxische Auswirkungen auf marine Organismen haben. Studien haben gezeigt, dass diese Chemikalien das Wachstum und die Reproduktion von Plankton und kleinen Fischen erheblich beeinträchtigen

Einige Entsalzungsanlagen leiten erwärmtes Wasser zurück ins Meer, was die Temperatur des umgebenden Meerwassers erhöht und marine Lebensräume stört. In Saudi-Arabien hat die Al-Jubail-Anlage zu einer Erhöhung der Wassertemperatur in ihrem Abflussbereich geführt, was das Ökosystem in der Region nachhaltig geschädigt hat

Hohe Salzkonzentrationen und chemische Rückstände töten Plankton ab, das eine wichtige Nahrungsquelle für viele Meerestiere darstellt. Untersuchungen im Golf von Oman zeigten, dass in Gebieten um Entsalzungsanlagen herum die Planktonpopulationen um bis zu 70 % zurückgegangen sind.

Regionale Herausforderungen

In Südeuropa, insbesondere in Italien, Spanien und Portugal, sind die Wasserressourcen ebenfalls begrenzt. Spanien betreibt bereits rund 800 Entsalzungsanlagen, doch auch hier ist die Umweltbelastung erheblich. Alternativen könnten die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien zur Stromversorgung der Anlagen und der Schutz natürlicher Wasserquellen durch nachhaltige Landnutzung und Landwirtschaft sein.

In Nordafrika sind Länder wie Ägypten und Libyen stark von Wasserknappheit betroffen. Hier könnten Technologien zur Wasserwiederaufbereitung und der Ausbau von Abwasserrecycling-Anlagen nachhaltige Alternativen zur Entsalzung bieten. Der Einsatz von Solarenergie zur Stromversorgung von Entsalzungsanlagen könnte zudem die CO2-Emissionen reduzieren und die Betriebskosten senken.

In den westafrikanischen Staaten, darunter Nigeria und Ghana, stellt die unsichere Energieversorgung eine großeHerausforderung dar. Hier könnten dezentrale Systeme zur Regenwassernutzung und die Förderung wassersparender Bewässerungsmethoden in der Landwirtschaft zur Lösung des Wasserproblems beitragen.

Alternativen und nachhaltige Lösungen

Der Schutz und die Wiederherstellung von Feuchtgebieten zur natürlichen Wasserfilterung und -speicherung sind essenziell. In Südeuropa könnten solche Maßnahmen die Notwendigkeit der Entsalzung verringern und gleichzeitig die Biodiversität fördern.

Abwasserrecycling bietet eine kostengünstigere und umweltfreundlichere Alternative zur Entsalzung. In Orange County, Kalifornien, ist das Recycling von Abwasser pro Hektar etwa ein Drittel günstiger als die Entsalzung von Meerwasser in San Diego.

Ein vielversprechender Ansatz ist die Nutzung erneuerbarer Energien zur Stromversorgung von Entsalzungsanlagen.Ein Beispiel ist die solarbetriebene Anlage in Al Khafji, Saudi-Arabien, die 60.000 m³ Trinkwasser pro Tag produziert und dabei erhebliche CO2-Emissionen einspart.

Der Einsatz kleinerer, dezentraler Entsalzungsanlagen und die Förderung wassersparender Bewässerungsmethoden in der Landwirtschaft können ebenfalls zur Reduzierung der Umweltbelastung beitragen. Insbesondere in ländlichen Gebieten Westafrikas könnten solche Maßnahmen effektiv zur Verbesserung der Wasserversorgung beitragen.

Fazit

Die Meerwasserentsalzung bietet eine kurzfristige Lösung für die Wasserknappheit in vielen Regionen der Welt. Allerdings sind die ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen erheblich. Politische Entscheidungsträger müssen daher nachhaltige Alternativen in Betracht ziehen, die die Umweltauswirkungen minimieren und gleichzeitig die Wasserversorgung sicherstellen.

The Dreamers | Partei der Rebellen engagiert sich hierzu im Rahmen der Projektinitiative Neptun. Der Einsatz erneuerbarer Energien, verbesserte Filtrationstechniken und die Förderung von
Abwasserrecycling sind vielversprechende Ansätze, um die Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern.